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Eine junge Missionarin berichtet: Auf Madagaskar erleben wir zwar viel Freude, aber es gibt auch Zeiten der Entmutigung, wenn zum Beispiel ein Malariaanfall kommt oder wenn wir schwere Nackenschläge hinnehmen müssen und nichts mehr geht.
Eines Tages war ich einmal besonders entmutigt. Ich ging in unser Gemeindehaus und fing an zu beten: “Warum lässt Du das alles zu? Warum diese Entmutigungen? Warum mein schlechter Gesundheitszustand? Ich habe doch alles gegeben...”
In diesem Augenblick kam ein Leprakranker herein. Er war blind und um sich fortzubewegen, musste er auf seinen Knien rutschen. Der Mann kam ganz in meine Nähe; und weil er sich allein glaubte, begann er laut zu beten. Es war ein Gebet voller Lob und Dank, ein ganz erstaunliches Gebet.
Was ich davon behalten habe, ist Folgendes:
“Ich danke Dir für alles, was Du in meinem Leben für mich getan hast. Ich danke Dir auch für diese Krankheit. Wenn ich nicht aussätzig geworden wäre, würde ich jetzt im Busch leben. Ich wäre vielleicht ein reicher Mann geworden und besäße Zebus und Reisfelder. Aber Dich hätte ich nicht kennen gelernt. Wegen dieser Krankheit bin ich zur Leprastation gekommen. Da habe ich Dich kennen gelernt. Und Dich zu kennen ist wertvoller als alles andere. Ich danke Dir für alles, auch für diese Krankheit.”

Quelle:
Der Herr ist nahe 2010
CSV-Verlag
42490 Hückeswagen