Das Affengedicht
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Drei Affen saßen im Kokosnussbaum,
wo öfters zusammen sie kommen.
Da lausen sie sich und erzählen dabei,
was sie erlebt und vernommen.
Der eine sagt: „Was ich heute gehört,
das macht mir ganz heftig zu schaffen.
Es gibt nämlich Menschen, die sagen ganz frei:
Sie stammen ab von uns Affen.

Nein, so eine Schande für unser Geschlecht,
es wird mir den Schlaf noch rauben.“
Die andern sagen: „Das kann doch nicht sein,
kein Affe würde das glauben.
Sieh das Treiben der Menschen doch an,
besonders der weißen Rassen.
Wer hat denn von Affen jemals gehört,
daß einer sein Weib hat verlassen?“

Auch gab es noch nie eine Affenfrau,
die ihre Kinder ließ laufen,
damit sie Geld sich verdienen kann,
um unnützes Zeug sich zu kaufen.
Und trotz ihres vielen Reichtums und Geld
reicht‘s ihnen kaum noch an Kleidern,
die Röcke so kurz, die Hosen so eng,
als fehlt es an Stoff und an Schneidern.

Auch gibt‘s keine Affen,
die so wie der Mensch rauchen und sich betrinken,
die in Maschinen fahren umher,
die rattern und puffen und stinken.“
Entrüstet hoben die Affen das Haupt
und rückten näher zusammen:
„Wenn auch der Mensch gescheit zu sein glaubt,
von uns kann er nicht abstammen.“